Projekt 2010 - 2015

Sauberes Wasser für 40.000 Menschen in Bisoro

wassertraeger

Bisoro ist eine Gemeinde, in welcher ca. 40 000 Einwohner, gleichmäßig verteilt auf 15 Hügeln (s.Karte) auf ihren privaten Grundstücken in kleinen Hütten leben. Stellen Sie sich als Gemeindefläche das Eyachtal von Ebingen nach Balingen je einschließlich (180 km2) vor.
Seit Jahren erreicht uns der Ruf nach sauberem Trinkwasser. Bleibt den Menschen in Bisoro doch nichts anderes übrig als Wasser aus den Bächen zu schöpfen und es bis zu 3 km Wegstrecke nach Hause zu tragen. Es ist meist kein sauberes Wasser, weshalb die Menschen und die Tiere vielfach unter Darmerkrankungen leiden, was die hohe Kindersterblichkeit und die insgesamt geringe durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen (knapp 50 Jahre) erklärt. Von ähnlichen Zuständen berichteten unsere Urgroßeltern aus Albstadt. Sie sammelten damals Regenwasser in sogenannten Hülben. Erst ab 1886 gab es in Ebingen und etwas später in den Neunzigerjahren in Tailfingen und Onstmettingen Hausanschlüsse für Trinkwasser.

Seit Jahren suchen wir für unsere Freunde in Bisoro nach einer bezahlbaren Lösung dieses gravierenden Hygieneproblems.

Das Partnerschaftskomitee in Chambéry hat sich nun mit Hilfe der französischen Arbeitsgruppe 'HSF - Hydrauliques Sans Frontières' (Wasserstellenbauer ohne Grenzen) und unserer finanziellen Unterstützung an die Arbeit gemacht, eine einfache und damit auch preiswerte Versorgung mit sauberem Trinkwasser zu planen. Eine kleine Ingenieurgruppe war 4 Wochen in Bisoro und hat ein Konzept entwickelt, wonach hoch liegende Quellen im westlichen Teil von Bisoro gefasst und das Wasser mit natürlichem Gefälle (siehe gestrichelte und durchgezogene Linien in der Karte) in den nordöstlichen Teil geleitet wird, sodass mit seitlichen Stichleitungen von jedem Haus der Markungsfläche in maximal 500 m Entfernung an einer Wasserstelle 5 Liter sauberes Trinkwasser pro Tag und Person entnommen werden kann. Für das sonstige Brauchwasser werden Zisternen angelegt. Die Bauzeit wird auf 4,5 Jahre geschätzt. Das Problem ist die Finanzierung der Investition in Höhe von annähernd 2 Mio Euro. Der Antrag für eine Subvention der EU auf 75 % der Baukosten (ca. 1,5 Mio €) ist gestellt. Zieht man vom Rest den Wert der überwiegend kostenlosen Eigenleistungen der Bürger von Bisoro ab, so müssen noch etwa 200 000 €, verteilt über wenigstens 4 Jahre, aufgebracht werden. Hier hoffen unsere französischen Freunde auf unsere Unterstützung. Das Projekt Bisoro ist so zu einem echten europäisch-afrikanischen Dreiecksprojekt (Albstadt mit Chambéry und Bisoro) in der EU geworden.














 
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